Bild Netzwerkgründer Prof. Schroeder

Netzwerkgründer
Prof. Johannes H. Schroeder verstorben

Am 27.März 2018 verstarb 79-jährig der Initiator, Mitbegründer und langjährige Koordinator des bundesweiten Netzwerkes Steine-in-der Stadt.

„Die Naturwerksteine in unseren Städten sind wahrscheinlich die am meisten ignorierten Elemente des urbanen Raumes“. Diese seine Feststellung war Erkenntnis und Ausgangspunkt für die Gründung einer Arbeitsgruppe in Berlin Mitte der 1990er Jahre, die die verbauten Steine als Element erlebbarer Stadtgeologie erkannt und interpretiert hat. Es war das Anliegen der Gruppe, den Menschen geologische Zusammenhänge in ihrem vertrauten Umfeld, in den großen und kleineren Städten nahezubringen. Im Jahr 2006 formierte sich das informelle Netzwerk aufgrund einer Initiative der TU Berlin unter der Regie von Johannes Schroeder und unter dem Namen „Steine in der Stadt“. Die mittlerweile mehr als 100 Mitglieder des Netzwerkes sind Geologen, Mineralogen, Vertreter der Naturwerksteinbranche und Hochschullehrer des Geo-Bereichs. Sie kommen aus dem In- und in einigen Fällen auch aus dem europäischen Ausland.

Wie kein anderer verstand es Johannes Schroeder, Menschen für die Themen des Netzwerkes zu begeistern und zur Mitarbeit und dem fachlichen Austausch anzuregen. Dank auch seiner natürlichen Autorität ist es gelungen, eine scheinbar nur lose verbundene Gruppe von Fachleuten ohne formale Struktur wie einer Vereinssatzung mit fest vergebenen Ämtern zusammenzuhalten. Die im jährlichen Rhythmus abgehaltenen Fachtagungen in bundesdeutschen Städten sind ebenso Zeugnis seiner Führungskraft wie die einschlägigen Publikationen zum Thema des Netzwerkes und der Aufbau einer eigenen Webseite.

Professor Schroeder wirkte dadurch und darüber hinaus auch stark integrativ, was das Kooperieren zwischen Naturwerkstein-Begeisterten aus den alten und den neuen Bundesländern angeht. Seine stets klug ausgewählten, wechselnden Tagungsorte führten die beiden Erfahrungswelten immer wieder auf fruchtbare Weise zusammen.

Seine eigene, sprühende Begeisterung fürs Fach übertrug sich niemals nur auf Fachkollegen. Auf seine einmalige und von keinerlei Berührungsängsten gekennzeichnete Weise verstand er es, die interessierte Öffentlichkeit einzubinden und aus noch nicht Interessierten „Stein-Fans“ zu machen.

Generell war es ihm sehr wichtig, auch persönlich didaktisch tätig zu sein und neben einer Vielzahl von ganzjährig durchgeführten Exkursionen und Führungen vor allem durch die Etablierung des bundesweit weitgehend synchron durchgeführten „Tag der Steine in der Stadt“ jeweils Mitte Oktober die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern nichtgeologischer Vorbildung zu suchen.

Die Mitglieder des Netzwerkes Steine-in-der-Stadt haben in Johannes Schroeder Ihren entscheidenden Impulsgeber und Motor verloren. Sie werden bestrebt sein, sein Werk in seinem Sinne fortzuführen.

Angela Ehling
Friedrich Häfner
Annette Richter



Lesen Sie ↗ hier eine weitere Würdigung von Prof. Johannes Schroeder bei Stones-ideas.com.