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Objekt des Monats
September 2021

Karl-Marx-Monument in Chemnitz

von Andreas Peterek (Parkstein)


Die knapp über 7 Meter hohe Bronzeplastik des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt (der „Nischel“). Sie gehört zu den größten Porträtbüsten weltweit. Der rund 40 Tonnen schwere Koloss ruht auf einem etwa 5 x 5 x 5 Meter großen Kubus, der einem 18,5 x 10,5 x 0,6 Meter großen Sockel aufsitzt.

Das Monument wurde am 9. Oktober 1971 eingeweiht. Der Entwurf stammt von dem sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel, einem der damals bekanntesten Künstler seines Landes.

Der Kern von Kubus und Sockel besteht aus Beton und Ziegeln. Verkleidet ist er mit Korninskij Granit aus der Ukraine. Der Steinbruch liegt etwa 140 Kilometer westlich Kiew bei Schytomyr. Die Zusammensetzung wird wie folgt angegeben: Mikroklin (28 %), Plagioklas (25 %), Quarz (20 %), Biotit (15 %), Granat (7 %), Akzessorien (5 %)1. Das Gestein zeigt teils eine ausgesprochen starke Fluidaltextur.

Verwendung findet das Gestein u.a. auch am Moskauer Kinozentrum, im Moskauer Gorky Theater (Fußboden im Garderoben-Foyer) oder im TSMU Kaufhaus in Moskau1.

Sanierung des Sockels 2011/2012

Von Ende 2011 bis Anfang April 2012 wurde der Sockel des Monumentes saniert. Über die Fugen eingedrungene Feuchtigkeit hatte dem Granit und dem Betonkern stark zugesetzt. Ca. 25% der insgesamt rund 250 Platten wurden ausgetauscht. Dabei wurde Material aus dem Originalsteinbruch bei Schytomyr verwendet2.

Quellen:
1 https://albiongranit.com.ua
2 https://www.heinze.de/architekturobjekt/karl-marx-monument-chemnitz/12536345/.






Karl-Marx-Monument in Chemnitz
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Karl-Marx-Monument in Chemnitz. Links im Bild Fassade des Gewerbekomplexes Terminal 3 aus Rochlitzer Porphyr
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Korninskij Granit
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Korninskij Granit (Detail)
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Objekt:
Karl-Marx-Monument, Chemnitz

Lage:
Brückenstr. 10
09111 Chemnitz

GPS:
50.83590, 12.92328

Entstehungszeit:
1971

Entwurfsverfasser/Umsetzung:
Lew Kerbel

Gesteine:
Korninskij Granit (Ukraine)

Alter / Lithologie:
?

Abbau:
Schytomyr (ca. 140 km westlich Kiew, Ukraine)



Literatur:

JENTSCH, F. & JENTSCH, F. (2013): Chemnitz. -- In: SCHROEDER, J.(Hrsg.): Steine in deutschen Städten II: 39-50; Berlin (Selbstverlag).


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